Leichte Belebung des Zeitarbeitsmarktes

Leipzig Zeitarbeit - Über die Kunst der kleinen Schritte schrieb schon der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry. Ein Plus
von 6.100 Zeitarbeitskräften im Monat Mai ist auch ein solcher Schritt und bedeutet einen Zuwachs der Zeitarbeitsbranche um 0,7 Prozent im
Vergleich zum Monat April.

Mit 845.900 Beschäftigten bewegt sich die Zeitarbeit weiterhin auf stabilem Niveau.


Anders sieht´s für den Monat Juli auf dem
Gesamtarbeitsmarkt aus: „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben
im Juli allein aus jahreszeitlichen Gründen zugenommen, saisonbereinigt
gab es Rückgänge. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist damit sehr
günstig, allerdings nicht mehr so schwungvoll“, erläuterte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele,
in diesem Zusammenhang.

Arbeitslosigkeit gestiegen

Aufgrund der einsetzenden Sommerpause ist die
Arbeitslosigkeit laut BA-Pressemitteilung von Juni auf Juli um 49.000
auf 2.325.000 gestiegen. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wurde für
den Juli ein Rückgang um 6.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet.
Gegenüber dem Vorjahr waren 193.000 weniger Beschäftigte arbeitslos
gemeldet.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in
entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger
Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, sei saisonbereinigt gegenüber dem
Vormonat um 12.000 gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im
Juli 2018 bei 3.258.000 Arbeitnehmern. Das waren 242.000 weniger als vor
einem Jahr.

44,94 Millionen Beschäftigte

Erwerbstätigkeit und
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind laut BA weiter
angestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die
Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juni
saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 28.000 erhöht. Mit 44,94
Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 580.000
höher aus. Der Anstieg beruht allein auf dem Zuwachs bei der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese sei im Vergleich zum
Vorjahr um 746.000 gestiegen.

Hohe Nachfrage

Insgesamt waren im Mai nach hochgerechneten
Angaben der BA 32,88 Millionen Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig
beschäftigt. Nach dieser Hochrechnung hat die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von April auf Mai
saisonbereinigt um 43.000 zugenommen. Nach den außergewöhnlich starken
Anstiegen in den Wintermonaten hat sich das Wachstumstempo verlangsamt. Die
Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin sehr hoch. Im Juli waren
823.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 72.000 mehr als vor einem
Jahr. Saisonbereinigt hat sich die Nachfrage gegenüber dem Vormonat um
6.000 erhöht.

Bessere Chancen

Für Ausbildungssuchende haben sich die
Chancen auf eine Ausbildungsstelle rechnerisch weiter verbessert. Von
Oktober 2017 bis Juli 2018 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit
und den Jobcentern 502.000 Bewerber für eine Ausbildungsstelle, 10.000
weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den Ausbildungssuchenden waren
140.000 im Juli noch unversorgt. Zusätzlich waren noch 45.000 Bewerber,
die bereits eine Alternative haben, weiterhin auf der Suche nach einer
Ausbildungsstelle.

Offene Stellen

Gleichzeitig waren seit Oktober 531.000
Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 21.000 mehr als vor einem Jahr.
201.000 Ausbildungsstellen waren davon im Juli noch unbesetzt. Bis
September werden erfahrungsgemäß noch viele bislang unversorgte Bewerber
eine Ausbildung oder eine Alternative finden und Ausbildungsstellen
noch besetzt werden. Wie in den Vorjahren zeigen sich jedoch auch
2017/18 regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Disparitäten,
die den Ausgleich von Angebot und Nachfrage erheblich erschweren.


Quelle

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